Frauenquote – sinnvoll oder nicht?
-
Frauenquote – sinnvoll oder nicht?
„Ich empfehle einer Frau immer, mit breiten Schultern in eine Verhandlung zu gehen und für sich einzustehen.“
Karin Schambach ist Gründerin und Geschäftsführerin der Personalberatung Indigo Headhunters, arbeitet mit großen Kunden in der Finanzbranche und im öffentlichen Sektor, bei denen die Bereitschaft für Diversität im Team steigt.
Karin Schambach sagt, dass die Finanzbranche immer noch extrem männerdominiert ist. Der Frauenanteil in den Vorständen liegt bei deutlich unter zehn Prozent und auch in anderen Bereichen der Finanzbranche kommt man über derlei Zahlen kaum hinweg. Je technischer es wird, desto weniger Frauen sind es oftmals, wie zum Beispiel im Portfolio-Management.
Woran das liegen kann? Die Finanzbranche gilt als sehr wettbewerbsorientiert, sehr kompetitiv. Das gilt nicht nur für Banken untereinander, das betrifft die ganze Arbeitskultur. Und das spricht Frauen wesentlich weniger an als Männer. Das heißt, den Beginn des Karriereweges treten schon einmal viel weniger Frauen an, das ist der erste Filter. Über den Lauf der Karriere gehen dann aber auch immer mehr Frauen verloren, bedingt durch Familienplanung und Elternzeit.
Brauchen wir denn eine Frauenquote?
Karin Schambach sagt: “Ich bin eigentlich gegen Regulierungen von oben, weil ich an die Selbstregulierungskräfte glaube. Aber in diesem Punkt, das gebe ich ganz offen zu, ist mir der Glaube verloren gegangen. Ich glaube, es würde ohne Quote zu lange dauern die Strukturen zu durchbrechen. Und es würde mir leidtun, wenn meine Töchter an dem gleichen Punkt stehen würden, an dem ich auch stand. Es wäre schön, wenn die Quote irgendwann überflüssig wäre, aber im Moment brauchen wir sie.”
Was meinst du? Brauchen wir eine Frauenquote, um eine Gleichstellung von Mann und Frau zu bewirken?